Informationen über Kapok

Was ist Kapok eigentlich?

Ansicht Kapokbaum mit Früchten
Ansicht eines Kapokbaum mit Früchten

Kapok kommt aus der malaischen Sprache (kapuk) und wird auch Pflanzendaune genannt.Es ist die Hohlfaser des Ceiba pentandra (vulg. Kapokbaum) Sie wird aus den langen Fasern der Kapokfrüchte des Baumes gewonnen, der übrigens in den Tropen wächst. Die Kapokfaser selbst ist glatt, hat eine dünne Zellwand und ist transparent mit einem großen Volumen. Die durchschnittliche Länge der Faser beträgt 19 mm. Wegen des Lufteinschlusses von 80 % gilt die Kapokfaser nach Pappelflaum als leichteste natürliche hohle Textilfaser der Welt. Die Fasern haben eine sehr hohe Tragfähigkeit im Wasser (bis zum 30-fachen des Eigengewichts). Weitere Informationen enhält dieser Wikipedia-Eintrag.

Wo wird die Pflanzenfaser eingesetzt?

Bis in die 1950er Jahre war Kapok auch in Europa recht bekannt, da die Faser oft als Füll- und Polstermaterial verwendet wurde. Kapok wurde lange Zeit bei der Herstellung von Schwimmwesten und Rettungsringen verwendet, wegen der hohen Tragfähigkeit im Wasser. So brachte das Bekleidungsunternehmen Helly Hansen (später: Hansen Protection) 1932 die erste Kapok-Schwimmweste auf den Markt und wurde nach eigenen Aussagen zum Pionier für Sicherheitsausrüstung auf See. Auch heute noch schwören Segler auf bequeme Kapokkissen, die im Notfall auch als Schwimmhilfe dienen können.

Mit der Einführung von Füllung aus Synthetikmaterialien und Schaumstoffen geriet die praktische Naturfaser als Isolier- und Füllmaterial fast in Vergessenheit. Erst seit einigen Jahren ist die Kapokfaser wieder ein fester Bestandteil von Naturbettwaren. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Kapok nicht chemisch behandelt wird (siehe unten). Es gibt mittlerweile viele verschiedene Produkte, die zu 100% aus Kapok bestehen, bzw. einen größeren Kapokanteil (meist in Verbund mit Baumwolle) haben. Angebaut wird das Rohmaterial überwiegend in Afrika (Nigeria, Tansania) und in Asien (Sri Lanka, Thailand, Indonesien, Philippinen), wo der Kapokbaum erst seit wenigen Jahren als Nutzbaum kultiviert wird. Auch die Kapoksamen lassen sich verwenden, da sie bis zu 25 Prozent Öl enthalten. Kapoksaatöl wird als Lampenöl und zur Seifenherstellung genutzt.

Ökologisch nachhaltiger Rohstoff

 Kapokschoten: offene Schote mit Kapokfasern.
Kapokschoten: offene Schote mit Kapokfasern.

Die Kapokfaser ist ein ökologisch sehr interessanter Rohstoff, da nachwachsend. Die meisten Kapokbäume sind wildwachsend, werden also nicht in Plantagen oder Monokulturen angebaut. Darum benötigt man auch keinen Dünger- oder Spritzmitteleinsatz und für die Verarbeitung sind keinerlei chemische Bearbeitungsprozesse notwendig. Wenn Kapok zu fairen Konditionen eingekauft wird, ist es eine gute Einkommensquelle für die Regenwaldbewohner. Denn ein Kapokbaum liefert pro Jahr etwa 20 kg Fasern. Darum werden Kapokbäume häufig nicht gefällt, weil sie zu wertvoll sind. Das schont den Wald und das fragile Ökosystem. Und das beste zum Schluss: unbehandelte Kapokfasern sind problemlos kompostierbar.

Schonende Verarbeitung

Zur Erntezeit werden die reifen Kapseln von Hand gepflückt, geöffnet und an der Sonne getrocknet. Eine alternative Erntemethode ist das Abschlagen mit Stangen. Zur Weiterverarbeitung müssen die luftig-leichten Fasern in einer Gebläsekammer von den Samen getrennt werden. „Die Kapokfasern erfahren nach der Ernte keine weitere Behandlung, weder natürliche Wäsche noch chemische Aufbereitung. Sie werden naturbelassen verwendet“ (Quelle: Michael Pankratius auf www.nachwachsende-rohstoffe.biz). Die bis zu 4 cm langen, seidig glänzenden Haare sind von einer feinen Wachsschicht überzogen und daher wasserabweisend und nicht verspinnbar.